Groß, größer, OMR – mehr ging wirklich nicht. Das OMR Festival 2022 war ein Digitalbranchentreff der Superlative – die über 1.000 Partner und Aussteller überboten sich bei ihren Messeständen, die Influencer gaben sich die Klinke in die Hand und sogar Hollywood war gekommen: Schauspieler und Tech Investor Ashton Kutcher und Star-Regisseur Quentin Tarantino füllten am zweiten Nachmittag eine Halle so groß wie ein Fußballfeld.
Mit 70.000 Besucher:innen platzte das OMR Festival 2022 aus allen Nähten. Nach zwei Jahren Pandemie war es zunächst etwas ungewohnt und auch anstrengend, mit so vielen Menschen auf engem Raum zusammen zu sein – und sei es manchmal auch nur wegen der langen Warteschlangen an den Essenständen. Die Masken wurden im Laufe des Festivals jedoch immer weniger. Bei den meisten Gästen überwog die Freude, sich endlich wieder persönlich zu treffen, auszutauschen und bei den Partys und Konzerten am Abend zu feiern.

Neben einigen echten und vielen Halbpromis bekamen die Besucher:innen auch inhaltlich einiges geboten. Von TikTok, NFT’s und Crypto bis zum Web3 und Metaverse – bei den vielen Digitalthemen mit mehr als 800 Redner:innen war für jeden etwas dabei. Einen größeren Stellenwert als noch beim OMR Festival 2019 nahm das Thema Gender Equality ein: Auf der neuen 50:50 Stage diskutierten Speaker:innen über eine 50:50-Verteilung in der Wirtschaft und vor allem auf den Führungsebenen der Digitalbranche. Auch beim Thema Nachhaltigkeit tat sich etwas: Mit Pfandbechern und Glasflaschen wurde das Müllproblem in den Messehallen besser gelöst als 2019, als noch riesige Müllcontainer voller Plastikflaschen dominierten.

Was bleibt nun vom OMR Festival, was konnte man als Besucher:in – neben den vielen Eindrücken und Erlebnissen – an inhaltlichen Insights und Learnings mitnehmen? Hier ein paar Digitaltrends und Best Practices aus Philipp Westermeyer Key Note „State of the German Internet“, die für das Sportbusiness interessant sind.
Digitale Trends
- Big Budget Crypto
In der Sportbranche ist Krypto längst angekommen. Immer mehr Unternehmen aus der Branche nutzen die emotionale Kraft des Sportsponsorings, um ihre Kommunikationsziele zu erreichen und gehen Trikot- oder Naming Right Partnerschaften ein. So wirbt die Krypto-Währungsbörse Binance seit Oktober 2021 auf den Trikots von Lazio Rom. Das zweijährige Engagement war der Handelsplattform 35 Mio. Euro wert. Herausragend ist sicherlich auch das Namensrecht an der Heimspielstätte der L.A. Lakers in Los Angeles, das die asiatische Krypto-Plattform crypto.com im November 2021 für rekordverdächtige 700 Mio. Dollar erwarb.
- „Hacking the feed“
Wie komme ich in die Social Media Feeds meiner Zielgruppen? Cookies, strenge Datenschutzrichtlinien und Co. machen es Unternehmen immer schwerer, über Performance Marketing zielgerichtet zu kommunizieren. Eine clevere Idee – wiederum aus der Sportbranche und von SPORTFIVE vermittelt – ist die Partnerschaft zwischen Trivago und dem FC Chelsea. Seit Mai 2021 wirbt die globale Hotelsuchmaschine Trivago auf den Trainingstrikots des Premier League Clubs und zahlt dafür die im Vergleich zur offiziellen Trikotpartnerschaft (ca. 42-50 Mio. Euro) recht günstige Summe von 8 Mio. Euro. Der Vorteil: Über die zahlreichen geteilten und gelikten Trainingsvideos und -beiträge auf den offiziellen FC Chelsea-Kanälen bei Instagram, Youtube, TikTok und Facebook erreicht Trivago 91,5 Mio. Follower. Hinzu kommen die rund 190 Mio. Follower der Spieler des Premier League Clubs. Um in die begehrten Feeds reinzukommen, spielt Trivago also clever über die Bande.



- Docutainment
Dokumentarfilme werden immer beliebter. Beim Streaming-Dienst Netflix sind derzeit 1.310 Dokus verfügbar – insgesamt bereits 12% des gesamten Contents. Bei Youtube geht die Zahl der verfügbaren Doku-Kanäle in die Millionen. Die Bandbreite an weltweit verfügbaren Dokus ist enorm und reicht von Edel-Biopics wie „House of Gucci“ bis hin zum „Penny Markt auf der Reeperbahn“ von Spiegel TV – mit 24 Mio. Views bereits ein moderner Doku-Klassiker.
Den Doku-Trend macht sich auch die Sportbranche zunutze. Dank der Netflix-Doku „Formula 1: Drive to survive” konnte die zwischendurch mit Imageproblemen kämpfende Formel 1 über 73 Mio. neue Follower auf ihren Social Media Accounts erreichen.

Netflix has played a key role in bringing in a new fanbase, and also a much younger fanbase.”
Christian Horner, Team-Chef des Rennstalls Red Bull Racing
Es blieb nicht allein bei den neuen Followern in der digitalen Welt: Mit dem stark vergrößerten Rennen in Austin, Texas (seit 2012) und den neuen Rennen in Miami (2022) und Las Vegas (2023) gelang es der Formel 1 dank der Doku, endlich in den USA Fuß zu fassen und eine nordamerikanische Fanbase aufzubauen, die zuvor fast nicht existent war.
Wie der Erfolg von eher einfachen und teilweise sogar banalen Inhalten wie der „Penny Doku“ zeigt, bedarf es gar keiner aufwändigen Produktionen, um die Menschen zu erreichen. Mit geringem Einsatz können einfache Doku-Formate auch für Clubs und Verbände neue Zielgruppen erobern oder die Bindung zu den Fans stärken. Und welche Branche wäre dafür besser prädestiniert als der Sport mit seinen emotionalen und packenden Geschichten? Welcher Fan blickt nicht gern hinter die Kulissen?
Noch mehr Insights zu digitalen Trends im Sportbusiness gibt es auf Beyond the Match. Auf der OMR-Website sind die Livestreams von vielen spannenden Vorträgen verfügbar.
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